"Sind derzeit nur geduldet" - "Museumseisenbahn" sucht Perspektive

Der Verein „Museumseisenbahn Hanau“ kämpft um eine dauerhafte Nutzung der verbleibenden historischen Gebäude des alten Bahnbetriebswerks.

Großauheim (hp) -"Wir brauchen eine Perspektive", sagt Dr. Klaus Kröger vom Verein "Museumseisenbahn Hanau". Wenn die Überführung über die Bahngleise Heideäcker (siehe oben) realisiert wird, wird ein Teil der historischen Gebäude des ehemaligen Bahnbetriebswerks abgerissen, das dem Verein als Domizil dient. Eine erhebliche Einschränkung für den 100 Mitglieder-Club, der regelmäßig Dampfbahnfahrten in der Region anbietet und zu dessen Veranstaltungen bis zu 2000 Menschen kommen.
Noch drückender: Die "Museumseisenbahn Hanau e.V." hat derzeit keinen gültigen Pachtvertrag. Der wurde vor eineinhalb Jahren von der Bahn-Immobilientochter Aurelis gekündigt." Dr. Kröger: "Seitdem sind wir geduldet. Die Lage ist verzwickt."

Der Stadtverordnete Gernot Gesser (BfH), der den Verein unterstützt, würde zwar gerne alle historischen Lokgebäude auf dem Areal erhalten. Der Verein hat sich aber damit abgefunden, dass ein Teil der Liegenschaft, darunter ein Ringlokschuppen, geschleift wird. Verbleibende Gebäude möchte man aber auch künftig nutzen. Ziel ist ein Eisenbahnmuseum, um die alte Eisenbahngeschichte zu erhalten. Eine Variante, die der Verein verfolgt: Der Kauf der Liegenschaften, um dann eine dauerhafte Einrichtung zu etablieren. Das könnte - freilich mit öffentlicher Hilfe - über eine Unterstiftung geschehen, meint Dr. Kröger. Man habe deswegen schon mit der "Stiftung deutscher Eisenbahn" Kontakt aufgenommen. Auch ein langfristiger Pachtvertrag würde immerhin eine Perspektive eröffnen. Es gebe bisher aber keine Offerten, so Dr. Kröger.

Was Aurelis mit dem Gelände vorhat, ist noch unklar. Derzeit laufe "eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Bausubstanz", so Unternehmenssprecherin Susanne Heck. Wenn es die Tragfähigkeit der Bauten erlaube, sei eine Vermietung vorgesehen, heißt es. Für die Museumseisenbahn gibt es zu dem Areal keine Alternative. Dr. Kröger: "Alles andere wäre das Aus des Vereins."

Bericht aus der Offenbach-Post