Der Modellbahn-Automat

In den Eingangshallen größerer Bahnhöfe standen früher oft Modellbahnanlagen, auf denen man gegen einen kleinen Betrag einige Runden Züge fahren lassen konnte. Einige dieser Anlagen existieren noch heute, wie zum Beispiel im Hauptbahnhof Frankfurt (Main) (weitere Informationen dazu hier).

Für unseren neu gestalteten Eingangsbereich, der im Stil einer Schalterhalle eines Kleinstadtbahnhofs gehalten ist, suchten wir eine solche Anlage. Da jedoch keine gebrauchte Anlage verfügbar war, entschieden wir uns, eine neue zu bauen. Diese ist nun fertiggestellt und ab sofort nutzbar.

Als Gleismaterial wurde Märklin-M-Gleis verwendet, da es in ausreichender Menge vorhanden war und einen nostalgischen Charme vermittelt. Die Anlage wurde auf einem Lattenrahmen aufgebaut, und die Landschaft orientiert sich an einer Mittelgebirgslandschaft.
Der betriebliche Mittelpunkt ist ein Bahnhof mit vier Gleisen, von denen jedoch eines wegen „Gleisbauarbeiten“ gesperrt ist. Vom Bahnhof aus führen drei Strecken ab:

  • Die äußere Strecke ist für den Verkehr eines D-Zuges vorgesehen und mit einer Oberleitung überspannt. Sie fällt vor und hinter dem Bahnhof auf ein niedrigeres Niveau ab und verläuft dann durch einen Tunnelabschnitt.
  • Die mittlere Strecke dient dem Güterverkehr und steigt vor und nach dem Bahnhof auf ein höheres Niveau. Auf der rechten Seite der Anlage durchquert der Zug den Berg mit der Burg.
  • Die innere Strecke ist für den Verkehr mit einem Schienenbus ausgelegt und als „gefaltete Acht“ angelegt. Auf der rechten Seite des Bahnhofs senkt sich die Strecke ab, durchfährt einen Tunnel und erreicht den dörflichen Bereich der Anlage mit Wohnhäusern, Kirche, Bauernhof und Brauerei. Der gewerbliche Teil wird umfahren, bevor der Zug nach einem Bahnübergang wieder zum Bahnhof hinauffährt. Auf der linken Seite des Bahnhofs steigt die Strecke an, überquert eine Brücke, führt durch einen Tunnel und gelangt über eine zweite Brücke zurück zum Bahnhof.

Bei der Gestaltung der Anlage wurde bewusst auf detaillierte Arbeit verzichtet, um den Charme einer historischen M-Gleis-Anlage zu bewahren.
Für die Umsetzung der Anlage wurden wir von mehreren Modellbahnherstellern mit Materialspenden unterstützt. Unser besonderer Dank gilt der Gebr. FALLER GmbH, der Noch GmbH & Co. KG, der Viessmann Modelltechnik GmbH und der Paul M. Preiser GmbH, die dieses Projekt großzügig unterstützt haben.

Elektrische Ausrüstung:
Die elektrische Steuerung erfolgt über einen Arduino und zwei Relais-Karten. Nach dem Einwurf von Münzen in den programmierbaren Münzzähler (Typ CH-926) wird die gutgeschriebene Zeit auf einem Display angezeigt. Sobald ein Zug über die weißen Drucktasten ausgewählt wird, beginnt die Zeit herunterzuzählen. Solange noch Guthaben vorhanden ist, kann beliebig zwischen den Zügen gewechselt werden. Die Geschwindigkeitssteuerung erfolgt jeweils über einen eigenen PWM-Drehzahlregler, der mit 15 V Gleichspannung gespeist wird (die in den alten Märklin-Modellen verbauten Motoren sind Allstrommotoren und funktionieren auch mit Gleichspannung). Der passende Drehzahlregler wird jeweils vom Arduino per Relais ein- bzw. ausgeschaltet.